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In Zusammenarbeit mit der Universität Freiburg

Die Glücksexperten

Diese Wissenschaftler haben im Glücksatlas publiziert:

Ronnie Schöb
Ronnie Schöb

Ronnie Schöb (*1963) ist Inhaber des Lehrstuhls für inter­natio­nale Finanzwissenschaft an der Freien Uni­versität Berlin. Er ist Mitherausgeber der Fach­zeit­schrift FinanzArchiv/Public Finance Analysis und Mit­glied des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundes­ministerium der Finanzen.

Für seine wissen­schaft­lichen Arbeiten wurde er u.a. mit dem Ellen-und-Max-Woitschach Preis für ideologiefreie Wissen­schaft (2006) und dem Schmölders-Preis des Vereins für Socialpolitik (2013) ausgezeichnet. Ge­mein­sam mit Joachim Weimann und Andreas Knabe ver­öffent­lichte er: „Measuring Happiness: The Economics of Well-Being“.

Zitate:

„Wissenschaftler wollen weder das kleine noch das große Glück beschreiben - zu persönlich, unvergleichlich und einmalig sind diese Ereignisse, als dass sie sich in Zahlen fassen und vergleichen ließen. Sie schauen jedoch auf die Zufriedenheit der Bevölkerung, um etwas über die Lebenszufriedenheit und die Zufriedenheit mit einzelnen Lebensbereichen zu erfahren und diejenigen Einflussfaktoren zu identifizieren, die Menschen (un-)zufrieden machen.“

„Die Möglichkeit mobil zu sein, ist für die Lebenszufriedenheit bedeutsam. Mobilität über soziale Kategorien hinweg erhöht das Lebensglück, aber sie bietet keinen Ausweg für Männer, deren Renteneintritt in ferner Zukunft liegt, oder Frauen, für die Familienarbeit Beruf und Karriere nicht ersetzen kann.“

Ada Ferrer-i-Carbonell
Ada Ferrer-i-Carbonell

Ada Ferrer-i-Carbonell (*1971) studierte Volkswirtschaft am Tinbergen Institute der University of Amsterdam und lehrt seit 2009 als Professorin am Institut d’Anàlisi Econòmica (CSIC) in Barcelona, Spanien.

Sie ist zudem Research Fellow am IZA in Bonn und Associate Editor des Journal of Economic Behavior & Organization.

Ihr Spezialgebiet sind quantitative Analysen des „well‐being“.

Zitate:

„Das individuelle Glücksempfinden wird zwar zu einem großen Teil durch angeborene Persönlichkeitsmerkmale bestimmt, aber die Lebensumstände beeinflussen sowohl das Glücksempfinden als auch die diesem zugrunde liegenden Persönlichkeitsmerkmale stärker, als die Forschung bisher angenommen hat.“

„Insofern die Lebenssituation anderer für die Einschätzung des eigenen Glücksempfindens relevant ist, können bestehende Einkommens-, Bildungs-, und Gesundheitsungleichheiten zu entsprechend stärker wahrgenommenen Glücks- und Zufriedensungleichheit führen.“

Bruno S. Frey
Bruno S. Frey

Bruno S. Frey (*1941) ist Distinguished Professor of Behavioural Science an der Warwick Business School der University of Warwick in England sowie Forschungsdirektor von CREMA – Center for Research in Economics, Management and the Arts – in der Schweiz.

Er ist Redakteur der sozialwissenschaftlichen Zeitschrift Kyklos.

Zitate:

„Die Möglichkeiten, das Glück der Menschen insgesamt auf der Ebene der Gesellschaft zu steigern, werden häufig vernachlässigt. Glück wird zu sehr als rein privates Ereignis aufgefasst, das nichts mit der Öffentlichkeit zu tun hat. In zumindest vier wichtigen Bereichen ist das Glück von individuell unbeeinflussbaren Faktoren abhängig: Frieden, Wirtschaft (und Arbeitslosigkeit), Gesundheit und Politik.“

„Seit Langem ist bekannt, dass das offiziell gemessene Sozialprodukt aus den verschiedensten Gründen kein geeignetes Wohlfahrtsmaß darstellt. Das Gleiche gilt für die verschiedenen Erweiterungen des Sozialproduktes. So erfasst zum Beispiel der von den Vereinten Nationen propagierte "Human Developement Index" nur drei Faktoren: das Pro-Kopf-Einkommen, ein Maß für den Ausbildungsstand und die Lebenserwartung. Es ist sinnvoll, die bestehenden objektiven Indikatoren durch Daten zur subjektiven Lebenszufriedenheit zu ergänzen.“

Alois Stutzer
Alois Stutzer

Alois Stutzer (*1972) studierte Volkswirtschaft an der Universität Zürich. 2002 forschte er am Center for Law and Economics at the University of California in Berkeley/USA und danach am Institut für Empirische Wirtschaftsforschung der Universität Zürich.

Derzeit ist er Professor für Politische Ökonomie an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Basel. Gemeinsam mit Professor Bruno S. Frey publizierte er das Standardwerk "Happiness and Economics" (Princeton University Press, 2002).

Zitate:

„Es etablierte sich die Vorstellung, dass ein Glückskonzept für die Ökonomie nicht nötig sei. Mit der Annahme, der Mensch handle so, als ob er seinen persönlichen Nutzen maximiere, erübrigte sich nämlich das Problem der Glücksmessung weitgehend.“

„Die heile Welt der traditionellen Ökonomie ist mit der Messung des subjektiven Wohlbefindens endgültig herausgefordert. […] Der Ökonomie eröffnet sich eine neue Welt, Menschen in ihrem Streben nach dem guten Leben und dem Umgang mit den Freuden, Leiden und Versuchungen des Alltags zu verstehen.“

Andrew E. Clark
Andrew E. Clark

Andrew E. Clark (*1963) studierte an der University of Warwick und an der London School of Economics.

1989 promovierte er bei Andrew Oswald und wechselte dann in die USA ans Dartmouth College als Assistant Professor.

Nach einigen Jahren bei der OECD in Paris lehrt er seit 2008 als Centre national de la recherche Professor an der Paris School of Economics (PSE).

Zitate:

„Die kurzfristigen Auswirkungen der Pandemie auf das Wohlbefinden sind groß. Es gibt jedoch keine Garantie dafür, dass sie sich auf die kurze Frist beschränken. … Die Forschung im Bereich des subjektiven Wohlbefindens hat die schädliche Wirkung negativer Erfahrungen hervorgehoben, selbst wenn diese Ereignisse lange vorbei sind.“

„Eine Gesellschaft, die das individuelle Lebensglück in den Mittelpunkt stellt, scheint uns wie auch anderen gutzutun. Ein extra Glückspunkt für Sie und mich scheint zu mehr als zwei zusätzlichen Glückspunkten für unsere Zwei-Personen-Gesellschaft zu führen. Ängste, dass individuelle Glücksziele zu einer Gesellschaft von Hedonisten führen, die das Wohlbefinden anderer ignorieren oder sogar aktiv zu mindern suchen, scheinen unbegründet zu sein.“

Andreas Knabe
Andreas Knabe

Andreas Knabe (*1978) ist seit 2012 Inhaber des Lehrstuhls für Finanzwissenschaft an der Otto‐von‐Guericke‐Universität Magdeburg. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der theoretischen und empirischen Arbeitsmarktforschung und Sozialökonomik.

Für den Aufsatz „Dissatisfied with life, but having a good day: time‐use and well‐being of the unemployed” erhielt er 2013 (mit Steffen Rätzel, Ronnie Schöb und Joachim Weimann) den Schmölders‐Preis für Verhaltensforschung im Wirtschaftsleben des Vereins für Socialpolitik.

Zitate:

„Um die richtigen Forschungsfragen stellen und die Forschungsergebnisse letztlich in die praktische Politik einfließen lassen zu können, ist es notwendig, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, was Glück ist, welche Rolle die Arbeit dabei spielt und wie sich die Bestimmungsfaktoren des Glücks zwischen Frauen und Männern unterscheiden.“

„Es ist sehr erfreulich, dass der Glücksatlas in diesem Jahr nicht nur wieder einen Blick auf die empfundene Lebenszufriedenheit in Deutschland und ihre regionale Verteilung wirft, sondern sich auch besonders geschlechtsspezifischen Aspekten des Glücks widmet, um zu einem besseren Verständnis dieses spannenden und gesellschaftlich hoch relevanten Themas beizutragen.“

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