Die Lebenszufriedenheit der Düsseldorfer ist größtenteils positiv. Die hohe Zufriedenheit mit dem Einkommen und der Attraktivität des Wirtschaftsstandorts zeigen, dass die wirtschaftliche Stärke einen bedeutenden Einfluss auf den Stolz und die allgemeine Zufriedenheit der Bewohner hat. Allerdings gibt es auch Probleme: Die Unzufriedenheit mit der Wohnsituation ist signifikant und die Verkehrssituation wird bemängelt.
Die Lebenszufriedenheit in Düsseldorf ist durchschnittlich. Im SKL Großstädte-Ranking 2023 belegen sie in ihrer Lebenszufriedenheit Rang 6 (von 12). Auf der Skala von 0 (= »ganz und gar unzufrieden«) bis 10 (= »ganz und gar zufrieden«) erzielt Düsseldorf 6,69 Punkte (Abbildung 1). Damit sind die Düsseldorfer etwas glücklicher als die Kölner (6,64 Punkte), aber unglücklicher als Hamburger (7,16 Punkte), Frankfurter (7,07 Punkte) oder Berliner (6,88 Punkte). Düsseldorf liegt vor Städten wie Essen (6,63 Punkte), Bremen (6,50 Punkte) oder Leipzig (6,44 Punkte).
Abbildung 1: Wohnen und Arbeit unterdurchschnittlich
Das Städteranking hat sowohl persönliche Glücksfaktoren wie Familienglück als auch die Zufriedenheit mit städtischen Merkmalen untersucht. Düsseldorf ist eine wohlhabende Stadt. Die Kaufkraft ist weit überdurchschnittlich und die Steuerkraft der Stadt ausreichend für hohe Investitionen. Die Wertschöpfung – gemessen am Bruttoinlandsprodukt – liegt mit 29.600 Euro je Einwohner weit über dem Großstädtedurchschnitt von 26.100 Euro. Köln erwirtschaftet sogar 30 Prozent weniger. Es ist daher nicht überraschend, dass die Düsseldorfer mit ihrem Einkommen äußerst zufrieden sind, mit einer Bewertung von 5,90 Punkten im Vergleich zum städtischen Durchschnitt von 5,79 Punkten.
Auch die Gesundheitszufriedenheit ist in Düsseldorf mit 6,44 Punkten hoch (Ø Städte: 6,36 Punkte). In anderen persönlichen Bereichen liegt die Zufriedenheit aber niedriger als im Durchschnitt: Mit dem Arbeitsleben (6,01 Punkte; Ø Städte: 6,23 Punkte) und der Familie (6,82 Punkte; Ø Städte: 6,91 Punkte) sind die Düsseldorfer eher unzufrieden. Die Wohnzufriedenheit ist mit 6,52 Punkten sogar die geringste unter den Großstädten (Ø Städte: 6,75 Punkte). Düsseldorf ist einerseits eine relativ teure Stadt mit hohen Mieten, hat andererseits aber auch einen hohen Studentenanteil. Diese Mischung führt zu einem hohen Anteil an Wohngeldempfängern, welcher mit 22 je 1.000 Einwohnern im Vergleich zu anderen Großstädten (14 je 1.000 Einwohnern) überdurchschnittlich ist.
42 Prozent der Düsseldorfer sehen optimistisch in die Zukunft, was in etwa dem Durchschnitt aller Großstädter mit 43 Prozent entspricht. In kaum einer anderen Stadt (nur in Hamburg) gibt es so wenige Pessimisten wie in Düsseldorf. Nur 15 Prozent glauben, dass es ihnen in 5 Jahren schlechter gehen wird. In Essen sind es z.B. 24 Prozent.
Düsseldorfer schätzen ihre Stadt
Die Bürger Düsseldorfs sind mit ihrer Stadt sehr zufrieden (Abbildung 2). Mit 7,22 Punkten – gemessen auf der Skala von 0 (= »ganz und gar unzufrieden«) bis 10 (= »ganz und gar zufrieden«) – liegt Düsseldorf in der Stadtzufriedenheit auf dem vierten Platz – hinter Frankfurt am Main (7,38 Punkte), Dresden (7,34 Punkte) und Hamburg (7,33 Punkte), aber vor Köln (6,75 Punkte). Die vier Städte mit der höchsten Stadtzufriedenheit setzen sich sehr stark vom fünftplatzierten München mit 6,95 Punkten ab.
Abbildung 2: Sicherheit top, Verkehr flop
Zufriedenheit mit...
Die meisten städtischen Bereiche werden überdurchschnittlich gut bewertet. Das kulturelle Angebot (7,13 Punkte; Ø Städte: 7,03 Punkte), das Zusammengehörigkeitsgefühl (5,80 Punkte; Ø Städte: 5,75 Punkte) sowie die Qualität der öffentlichen Verwaltung (5,80 Punkte; Ø Städte: 5,74 Punkte) werden positiv beurteilt. Besonders zufrieden sind die Düsseldorfer mit der Attraktivität ihres Wirtschaftsstandorts (6,88 Punkte; Ø Städte: 6,63 Punkte) und der Sicherheitslage (6,47 Punkte; Ø Städte: 6,07 Punkte). Gleichauf mit dem Großstädtedurchschnitt sehen sie sich bei den Naherholungsmöglichkeiten mit 6,88 Punkten.
Mehr als die Hälfte der Düsseldorfer (52 Prozent) würde ihre Stadt einem Bekannten weiterempfehlen. Das ist deutlich mehr als in Köln (42 Prozent), aber weniger als in Dresden (63 Prozent). Nur 13 Prozent der Bürger Düsseldorfs würden ihre Stadt nicht empfehlen, 35 Prozent sind unentschieden bzw. finden ihre Stadt nur mäßig empfehlenswert.
Attraktivität des Wirtschaftsstandorts ist für die Stadtzufriedenheit sehr relevant
Die Bereiche, mit denen die Düsseldorfer eher unzufrieden sind, schätzen sie eher zweitrangig ein, etwa die Verkehrs- und Wohnsituation oder die Naherholungsmöglichkeiten. Vermutlich herrscht dort auch eher wenig Handlungsbedarf. Besonders wichtig für die Stadtzufriedenheit ist allerdings die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts und auch das Zusammengehörigkeitsgefühl – damit sind die Düsseldorfer aber zufrieden (Abbildung 3). Im persönlichen Bereich spielt noch das Haushaltseinkommen eine Rolle, wird aber auch positiv bewertet.
Abbildung 3: In Düsseldorf ist die Zufriedenheit mit der Stadt hoch
Im Exzellenzfeld liegt die Zufriedenheit mit der Attraktivität des Wirtschaftsstandorts, also der Bereich, der die Stadtzufriedenheit am stärksten beeinflusst. Die Verkehrslage wird zwar eher negativ beurteilt, die öffentliche Verwaltung und das Zusammengehörigkeitsgefühl werden aber als relevanter empfunden.
Düsseldorf ist eine wirtschaftlich starke Stadt (Abbildung 4). Mit einem Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner (d.h. dem Wert aller Güter und Dienstleistungen, die innerhalb eines Jahres in Düsseldorf produziert werden) von 82.000 Euro muss sich Düsseldorf hinsichtlich der Wirtschaftskraft nur Frankfurt am Main und Stuttgart geschlagen geben. Kölns Wirtschaftskraft liegt um 30 Prozent tiefer. Dementsprechend verfügen die Düsseldorfer auch über hohe Einkommen, eine hohe Steuerkraft und die Möglichkeit, große Investitionen vorzunehmen.
Abbildung 4: Objektive Faktoren
Stärken | Düsseldorf | Ø 12 Städte |
---|---|---|
Bruttoinlandsprodukt In Euro je Einwohner |
82.000 | 59.600 |
Ausgaben für Sachinvestitionen Z.B. in Infrastruktur, Feuerwehr, Schulen In Euro je Einwohner, 2020 |
619 | 492 |
Krankenhausbetten Je 1.000 Einwohner |
7,7 | 6,9 |
Verfügbares Einkommen Nach Steuern und Beiträgen In Euro je Einwohner |
29.600 | 26.100 |
Schwächen | Düsseldorf | Ø 12 Städte |
---|---|---|
Wohngeldhaushalte Je 1.000 Haushalte |
22,3 | 14,1 |
Straßenverkehrsunfälle Je 1.000 Einwohner |
4,8 | 4,2 |
Anteil Ein- und Zweifamilienhäuser Anteil an allen Häusern in Prozent |
50,3 | 59,9 |
Wasserqualität (Stickstoffüberschuss) Stickstoffüberschuss aufgrund von Düngemitteleinsatz, Nitrat im Trinkwasser, etc. |
4,4 | 2,5 |
Die ökonomischen Indikatoren in Düsseldorf sind stark. Die Wohnsituation einiger Düsseldorfer dagegen ist schwierig.
Quelle: Sonderbefragung für das Städteranking im April 2023, Glücksatlas-Datenbank 2023. Basis: 3.000 Befragte in 12 deutschen Großstädten.
Datenbasis für das Städteranking 2023
Das Städteranking 2023 erscheint als Sonderstudie im Rahmen des SKL Glücksatlas. Für das Städteranking 2023 wurde die deutschsprachige Wohnbevölkerung mit Online-Zugang zwischen 16-74 Jahre repräsentativ in der Zeit vom 30.03. bis 24.04.2023 befragt. An der Erhebung nahmen insgesamt 3.001 Befragte aus 12 Großstädten (Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart, Düsseldorf, Leipzig, Dresden, Hannover, Bremen, Essen) teil. Durchgeführt wurden die Interviews von Ipsos Public Affairs mithilfe des Online-Access-Panels.
Die Rohdaten aus den Befragungen wurden dem Institut für Finanzwissenschaft und Sozialpolitik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg zugeleitet und dort von Prof. Dr. Raffelhüschen und seinem Team mithilfe eines statistischen Datenanalyseprogramms ausgewertet.
Das Städteranking 2023 im Rahmen des SKL Glücksatlas
Seit 2022 ist die Süddeutsche Klassenlotterie (SKL) Partner des Glücksatlas. Die wissenschaftliche Leitung hat Prof. Bernd Raffelhüschen von der Universität Freiburg. „Mit unserem Engagement für den Glücksatlas wollen wir die Forschung über Zufriedenheit und Wohlbefinden in Deutschland erweitern und die Ergebnisse der Glücksforschung einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen“, sagt Dr. Bettina Rothärmel – Vorstandsvorsitzende der GKL Gemeinsame Klassenlotterie der Länder AöR, Veranstalterin der SKL-Lotterien.
Mit Beginn der Partnerschaft initiiert die SKL zudem eine wissenschaftliche Glücksdatenbank für Journalistinnen, Journalisten und Interessierte: Unter skl-gluecksatlas.de werden kontinuierlich aktuelle Daten, Analysen und Sonderstudien über die Entwicklung der Lebenszufriedenheit in Deutschland bereitgestellt und damit einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Die SKL steht für die tägliche Chance auf Glück in Form von Geld- und Sachgewinnen. Beim SKL-Millionenspiel werden z.B. im Verlauf der Lotterie über 3,2 Millionen Gewinne im Wert von bis zu 20 Millionen Euro ausgespielt – staatlich garantiert.